Dezentrales Soundmasking



Laufzeit 11/2016 - 4/2017
Verantwortlich Prof. Dr.-Ing. Sabine Hoffmann
Projektbeteiligte Sabine Hoffmann, Carmen Hotopp, Christoph Degel
Projektart Forschungsprojekt mit studentischer Beteiligung / Drittmittelprojekt (Industrie) / Feldstudie

Zu hohe, ungewollte Sprachverständlichkeit in Großraum oder Mehrpersonenbüros ist ein bekanntes raumakustisches Problem: Die MitarbeiterInnen können sich nicht konzentrieren, da sie unbeabsichtigt Telefonate und Gespräche anderer mithören. Mit einem sogenannten Sound Masking System kann durch breitbandige Geräuscherzeugung in Form eines „rosa/braunen Rauschens“ mit stochastischen Schwankungen in Pegel und Frequenz die Sprachverständlichkeit vermindert werden. Eine zentrale Beschallung über den gesamten Raum, wie sie in den 1980er Jahren erstmals eingesetzt wurde, wird von den meisten Menschen jedoch als störend abgelehnt.

Dezentrales Sound Masking ist dagegen ein neuer Ansatz, bei dem die Schallmaskierung nur lokal wirken soll. Im Rahmen einer wissenschaftlich betreuten Feldstudie wird dieser Ansatz untersucht und evaluiert. Dabei wird eine Entwicklung der Fa. Nimbus eingesetzt, bei der individuell steuerbare Lautsprecher in eine Büroleuchte integriert wurden. Die Schallmaskierung wird durch das Einschalten der Leuchte aktiviert, wobei sich der Schallpegel des Rauschens langsam dem gewünschten Level nähert.

Von den drei in der Leuchte verbauten Lautsprechern sind zwei nach oben gerichtet und erzeugen ein Grundrauschen, das dem Grundgeräuschpegel angepasst wird. Der dritte Lautsprecher ist nach unten gerichtet und erzeugt ein persönliches Maskierungssignal, dessen Intensität durch den/die NutzerIn über ein Bedienelement von 0 bis 100% eingestellt werden kann.

In einem modernen Büroneubau der Fa. Boehringer Ingelheim (BI5) werden fünf Sound Masking Leuchten für je zwei Wochen in vier verschiedenen Abteilungen eingesetzt. Vor Beginn sowie nach Ende der Testperiode werden die ProbandInnen nach ihrer Zufriedenheit mit der Raumakustik befragt. Dabei sollen mögliche Einflussgrößen identifiziert werden.

Die Nutzungsdauer und Intensität des Sound Masking wird während der Testperiode aufgezeichnet. Zudem werden in allen vier Gebäudebereichen, die für die Feldstudie genutzt werden, Nachhallzeit und Sprachübertragungsindex messtechnisch bestimmt.

In der Feldstudie soll untersucht werden, ob dezentrales Sound Masking zur Verringerung der (ungewollten) Sprachverständlichkeit im Großraumbüro eingesetzt werden kann. Dabei ist sicherzustellen, dass keine zusätzliche unangenehme Geräuschbelastung im Raum entsteht. Des Weiteren sollen Erkenntnisse über die gewünschte Intensität und Dauer der Schallmaskierung sowie über mögliche Verbesserungen des Schallsignals gewonnen werden.

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Quelle: Nimbus Group